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Binden ohne Plastik: nachhaltige Alternativen für Umwelt und Intimbereich

Aktualisiert am: 11. Januar 2024
Binden ohne Plastik - diese Alternativen gibt es

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Die meisten von uns Frauen sind sich der Umweltauswirkungen, die mit der Verwendung von Einwegbinden und Tampons verbunden sind, zunehmend bewusst. Aber Hand aufs Herz, reicht das aus, um auf eine nachhaltigere, vielleicht auch teurer Lösung umzusteigen? Natürlich: durch den Wechsel zu Binden ohne Plastik kann man seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren und gleichzeitig eine bequeme Monatshygiene haben, ohne schlechtes Gewissen. Wir sehen uns das mal genauer an.

Plastikfreie Binden: Vor- und Nachteile

Herkömmliche Damenbinden aus dem Drogeriemarkt bestehen oftmals zu einem hohen Anteil aus Kunststoffen, die nicht selten bei sensibler Haut zu Hautreizungen führen können. Bei den biologischen Damenbinden ohne Plastik werden bei der Herstellung hingegen lediglich Pflanzenbestandteile verwendet: Zertifizierte Bio-Baumwolle, pflanzliche Zellulose und pflanzliche Stärke, die oftmals biologisch abbaubar und frei von schädlichen Chemikalien sind.

Natürlich haben Binden ohne Plastik auch ihre Nachteile. Meist sind sie teurer als herkömmliche Damenbinden und auch ihre Herstellung verbraucht wertvolle Ressourcen, die jedoch strengeren ökologischen und oft auch sozialen Kriterien unterliegen.

Binden ohne Plastik: Darauf kommt es an

Neben hautverträglichen Materialien und den Umweltaspekten kommt es bei Binden ohne Plastik natürlich auch auf den Tragekomfort und einen zuverlässigen Schutz an. Ein weiterer, wichtiger Faktor: die Größe. Die richtige Größe und Saugfähigkeit hängen von der individuellen Periode jeder Frau ab.

Zwei Arten von Binden ganz ohne Plastik

Grundsätzlich kann man Binden ohne Plastik in zwei verschiedene Kategorien unterscheiden:

(1) Einmal-Binden ohne Plastik: Einmal verwenden, danach entsorgen

(2) Wiederverwendbare Binden: nach der Periode waschen, immer wiederverwenden

(3) andere Alternativen zu Damenbinden wie Menstruationstassen, plastikfreie Tampons, Periodenunterwäsche und & Co.

Wenn du dir grundsätzlich unsicher bist, welche nachhaltigen Binden für dich persönlich am besten geeignet sind, kannst du direkt hier zum Leitfaden zur Entscheidungsfindung: Plastikfreie Binden – Waschbar oder Einmalbinde? springen.

(1) Die Favoriten unter den Einmalbinden: Plastikfrei und nachhaltigere Materialien

Zu den Vorteilen:

  1. Nachhaltige Materialien: Umweltfreundliche, plastikfreie Binden verwenden oft biologisch abbaubare Materialien wie Bio-Baumwolle oder Bambus, was zu einer geringeren Umweltauswirkung führt.
  2. Plastikfrei: Der Verzicht auf Plastik in der Produktion reduziert die Menge an nicht abbaubarem Müll und unterstützt somit den Umweltschutz.
  3. Geringere chemische Belastung: Viele umweltfreundliche Binden enthalten weniger Chemikalien und sind frei von schädlichen Substanzen wie Bleichmitteln und Duftstoffen, was die Hautverträglichkeit verbessern kann.
  4. Biologisch abbaubar: Einige umweltfreundliche Binden sind sogar biologisch abbaubar, was bedeutet, dass sie sich nach der Entsorgung schneller zersetzen und weniger Belastung für Deponien darstellen.
  5. Sozialverträgliche Produktion: Hersteller von umweltfreundlichen Binden legen oft Wert auf ethische und sozialverträgliche Produktionsbedingungen, was positive Auswirkungen auf Arbeitsbedingungen haben kann.

Zu den Nachteilen:

  1. Preis: Umweltfreundliche Binden können tendenziell teurer sein als herkömmliche Binden, was für manche Verbraucherinnen ein Entscheidungsfaktor sein kann.
  2. Begrenzte Verfügbarkeit im Handel vor Ort: Je nach Standort kann die Auswahl an umweltfreundlichen Binden begrenzt sein, was es schwieriger machen kann, sie zu finden. Online gibt es mittlerweile allerdings ein breites Angebot.
  3. Gewöhnungsbedürftig: Der Umstieg von herkömmlichen auf umweltfreundliche Binden erfordert möglicherweise eine Anpassungsphase, da die Materialien und Eigenschaften unterschiedlich sein können.

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Binden ohne Plastik – Natracare*

Woraus bestehen diese Binden?
  • Genaue Materialzusammensetzung: 100 % Baumwolle, kbA zertifiziert, ökologisch zertifizierter Zellstoff, Pflanzenstärke sowie schadstofffreier Klebstoff
  • hergestellt aus rein biologischen Materialien
Eigenschaften
  • chlorfrei gebleicht, auch bei empfindlicher Haut gut verträglich, auch für Allergiker
  • Befestigung mit Flügeln
  • vollständig parfümfrei, ungefärbt, Latex-frei
  • auch für Vegetarier und Veganer geeignet (Tierversuchsfrei, keine tierischen Bestandteile)
  • Verpackung: Recycling-Karton
Ab ca. 3-4 Euro erhältlich. Bezugsquellen:

Binden ohne Plastik – ECO by Naty*

Woraus bestehen diese Binden?
  • Genaue Materialzusammensetzung: 100 % zertifizierte sowie kompostierbare, pflanzliche Materialien
  • TÜV Austria zertifiziert
Eigenschaften
  • frei von Farbstoffen und Parfüm, Chemikalien und Ölkunststoffen
  • Befestigung mit Flügeln
  • auch für Vegetarier und Veganer geeignet (Tierversuchsfrei, keine tierischen Bestandteile)
  • Verpackung: auf Basis pflanzlicher Materialien
  • seit 25 Jahren umweltfreundlich auf dem Markt
  • aus Schweden
Ab ca. 3-4 Euro erhältlich. Bezugsquellen:

Binden ohne Plastik – Rael*

Woraus bestehen diese Binden?
  • Genaue Materialzusammensetzung: 100 % zertifizierte Bio-Baumwolle (weitere Materialien nicht bekannt)
  • OCS-zertifiziert ➚
Eigenschaften
  • unparfümiert, chlorfrei, pestizidfrei, hypoallergen
  • Befestigung mit Flügeln
  • keine Angaben zur Verpackung
Ab ca. 22 Euro erhältlich (40 Stück). Bezugsquellen:

2. Die Favoriten unter den wiederverwendbaren Binden: Waschen statt wegwerfen und neu kaufen

    Zu den Vorteilen:

    1. Umweltfreundlichkeit: Deutlich reduzierter Abfall, da wiederverwendbar. Minimiert die Belastung für Deponien und Ozeane.
    2. Kostenersparnis: Obwohl die Anschaffungskosten höher sind, können wiederverwendbare Stoffbinden auf lange Sicht kostengünstiger sein, da sie mehrfach verwendet werden können.
    3. Nachhaltige Materialien: Häufig aus umweltfreundlichen Materialien wie Bio-Baumwolle oder Bambus gefertigt, was die Umweltauswirkungen weiter reduziert.
    4. Hautfreundliche Vorteile und Tragekomfort: Viele wiederverwendbare Stoffbinden enthalten keine chemischen Zusatzstoffe und können daher hautfreundlicher sein. Außerdem sind Stoffbinden sehr angenehm zu Tragen und erzeugen keine „künstliches Gefühl“.
    5. Langfristige Investition: Mit entsprechender Pflege können wiederverwendbare Stoffbinden über mehrere Jahre verwendet werden, was langfristig Kosten spart.

    Zu den Nachteilen:

    1. Pflegeaufwand: Erfordern regelmäßiges Waschen und Trocknen, was für einige einen zusätzlichen Aufwand darstellen kann.
    2. Einmalige Kosten: Die Anschaffungskosten für wiederverwendbare Stoffbinden sind höher als für Einwegbinden.
    3. Unterwges vielleicht anfangs gewöhnungsbedürftig: Beim Transport kann das Mitführen schmutziger Binden eine Herausforderung sein. Zudem benötigen sie mehr Platz für die Aufbewahrung.

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Binden plastikfrei zum Waschen – Natissy*

Woraus bestehen diese Binden?
  • Genaue Materialzusammensetzung: 95 % Bio-Baumwolle, 5 % Elastan (kein Polyester)
Eigenschaften
  • Befestigung mit Flügeln
  • wasserdichte PUL-Schicht eingenäht (Achtung: Plastik)
  • Druckknopfverschluss aus Kunststoff
  • bei 95 °C waschbar
  • inklusive Taschenbeutel für unterwegs (für benutze Binden)
  • Herstellung: EU
Ab ca. 48 Euro erhältlich (7 Stück). Bezugsquellen:

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Wiederverwendbare Binden zum Waschen – IMSEVIMSE*

Woraus bestehen diese Binden?
  • Genaue Materialzusammensetzung: Bio-Baumwolle (kBA)
Eigenschaften
  • Befestigung mit Flügeln
  • PU-Schicht (Achtung: Plastik) im Inneren
  • Druckknopfverschluss aus Kunststoff
  • bei 60 °C waschbar
  • nach Gebrauch einfach zu zusammenfalten und mit Knöpfen verschließen bis zum Waschen
  • Herstellung: EU
Ab ca. 19 Euro erhältlich (3 Stück). Bezugsquellen:

Plastikfreie Binden, ob waschbar oder Einmalbinde: Ist das was für mich?

Leitfaden zur Entscheidungsfindung: Plastikfreie Binden – Waschbar oder Einmalbinde?

Die Entscheidung, auf plastikfreie Binden umzusteigen, ist ein Schritt hin zu einem umweltbewussteren und nachhaltigeren Lebensstil. Bei der Auswahl zwischen waschbaren und Einmalbinden gibt es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Hier ist ein Leitfaden, der dir bei der Entscheidungsfindung helfen kann:

(1) Einmalbinden (ohne Plastik)

Umweltauswirkungen | Nachhaltigkeit des Materials der Binden | Kosten | Handhabung | Komfort

Einwegbinden erzeugen mehr Müll, da sie nach jeder Verwendung entsorgt werden. Der Produktionsprozess kann ebenfalls ressourcenintensiv sein. Der Preis ist geringfügig höher als bei herkömmlichen Binden und du musst sie immer wieder nachkaufen.

Die Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Bist du bereit, etwas mehr Geld für eine umweltfreundlichere und hautfreundlichere Lösung auszugeben?
  • Ist es okay für dich, dass du ein „Wegwerf“-Produkt nutzt, auch wenn es Alternativen gibt? Wenn du es aus hygienischen oder persönlichen Gründen so bevorzugst, ist das vollkommen in Ordnung. Letztlich muss dies jeder für sich selbst entscheiden.

(2) Wiederverwendbare, waschbare Binden (ohne Plastik)

Umweltauswirkungen | Nachhaltigkeit des Materials der Binden | Kosten | Handhabung | Komfort

Diese Option reduziert den Abfall erheblich, da sie mehrfach verwendet werden können. Allerdings erfordert die Reinigung einen gewissen Wasser- und Energieverbrauch. Sie müssen natürlich gewaschen werden. Zudem sind sie teurer in der Anschaffung, aber diesen Preis zahlst du nur einmal und kannst die Binden dann sehr lange verwenden. Sie haben einen hohen Tragekomfort.

Die Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Bist du bereit, die Binden nach der Benutzung per Hand auszuwaschen und zu sammeln, um sie nach der Periode dann in der Waschmaschine gesammelt zu waschen?
  • Bist du bereit, einmalig einen höheren Anschaffungspreis zu bezahlen?

Fazit: Die Wahl von Binden ohne Plastik hängt von deinen individuellen Präferenzen, deinem Lebensstil und deiner Haltung zur Umwelt ab. Wenn Umweltaspekte für dich im Vordergrund stehen und du bereit bist, in regelmäßige Pflege zu investieren, könnten waschbare Binden eine nachhaltige Wahl sein. Andererseits bieten Einmalbinden eine gewisse Bequemlichkeit und sind möglicherweise besser für einen Lebensstil geeignet, wenn du viel unterwegs bist. Letztendlich ist die beste Entscheidung diejenige, die am besten zu deinen persönlichen Bedürfnissen und Werten passt.

Binden ohne Plastik? Wir beantworten eure Fragen
Welche Binden eignen sich für Allergikerinnen?

Gerade Allergikerinnen haben oft Schwierigkeiten, die richtigen Pflege- und Hygieneprodukte zu finden, wenn es um den Kontakt mit der Haut geht. Oftmals gibt es für Allergien mehrere Auslöser, und nicht immer sind alle den Betroffenen bekannt. Bei Damenbinden sollte gerade dann besonders darauf geachtet werden, dass sie rundum kunststofffrei sowie giftstofffrei sind. Eine Plastikbeschichtung der Binde sollte vermieden werden. Bio-Baumwolle ist hier besser. Ist bekannt, dass du an einer Latexallergie leidest, dann sollte bei Binden auch darauf geachtet werden, dass sie keinerlei Latex enthalten, was bei herkömmlichen Binden manchmal der Fall ist.

Welche Binden sind luftdurchlässig und ohne Folie?

Luftdurchlässige Binden ohne Folie sind besonders angenehm, weil sie atmungsaktiv sind und ein natürliches Tragegefühl bieten. Marken wie Natracare, Organyc und Whisper beispielsweise bieten Binden an, die aus Bio-Materialien bestehen, luftdurchlässig sind und keine Folie enthalten.

Gibt es unbedenkliche Binden für das Wochenbett?

Es gibt Binden für das Wochenbett, die als unbedenklich gelten. Marken wie Natracare bieten spezielle Wochenbett-Binden an, die aus natürlichen, hautfreundlichen Materialien wie Bio-Baumwolle und Bambus hergestellt sind.

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