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So legst du einen Flaschengarten an: Anleitung und Tipps

Aktualisiert am: 19. März 2024
Flaschengarten anlegen - Anleitung, Pflegetipps - Alles was du über einen Flaschengarten wissen musst

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Ein Flaschengarten ist ein kleines, eigenes Ökosystem in einer Flasche oder einem ähnlichen Glasbehälter, das nur sehr wenig Pflege benötigt. Ein Flaschengarten anlegen ist sowohl ein nachhaltiges Hobby, als auch ein richtig schönes Deko-Objekt für zu Hause. Und das Schöne daran: Er ist zu 100 % plastikfrei. In diesem Beitrag erfährst du, was ein Flaschengarten ist, wie du oder deine Kinder ihn anlegen und welche Vorteile er hat.

Wissen, wie es geht: Einen Flaschengarten anlegen

Anleitung: Und so legst du selber einen Flaschengarten an

DAS BENÖTIGST DU FÜR DEINEN FLASCHENGARTEN:
  • Ein passendes Gefäß wie eine ausreichend große Flasche, ein großes Einmachglas, ein Bonbonglas oder Ähnliches
  • Die Drainageschicht: Dies kann Blähton, Kies, geeignetes Granulat, Lavagranulat oder Basalt Split sein
  • Die Nährstoffschicht: Erde, Substrat oder eigene Mischung
  • Pflanzen für deinen Flaschengarten
  • Deko nach Belieben: Kleine Muscheln, Steine, Holzwurzeln usw.

Vorbereitungen für deinen Flaschengarten

Um einen Flaschengarten anzulegen, benötigst du zunächst ein Gefäß, das deine Hermetosphäre beinhalten soll. Du kannst dafür eine herkömmliche Flasche verwenden, ideal sind dabei bauchige Modelle sowie Bonbon- oder Einmachgläser. Wichtig: Die Flasche muss luftdicht verschließbar sein.

Die erste Schicht: Ein wichtiger Bestandteil ist außerdem eine Drainageschicht, damit sich später keine Staunässe bildet und die Erde anfängt zu schimmeln. Hier hast du die Wahl zwischen Blähton, Kies oder speziellem Granulat, das für Hydrokulturen verwendet wird – Lavagranulat oder Basaltsplitt sind hier ideal.

Anleitung und Vorbereitung für den Flaschengarten

Die zweite Schicht: Darüber kommt eine Schicht aus Erde oder Substrat, die die Nährstoffe für die Pflanzen liefert. Du kannst dafür spezielle Erde für Zimmerpflanzen oder Terrarien verwenden oder deine eigene Mischung aus Torf, Sand und Kompost herstellen.

Den Flaschengarten anlegen

Nun kannst du deine Pflanzen auswählen und in die Erde setzen. Dabei solltest du darauf achten, dass sie ähnliche Ansprüche an Licht, Feuchtigkeit und Temperatur haben und nicht zu groß werden. Geeignet sind zum Beispiel Farne, Moose, Sukkulenten oder Orchideen. Du kannst auch noch etwas Dekoration wie Steine, Muscheln oder Figuren hinzufügen.

Hast du deine Pflanzen im Glas platziert, musst du deinen Flaschengarten noch etwas gießen, damit sich ein feuchtes Klima bildet. Dabei solltest du aber nicht zu viel Wasser verwenden, da es sonst zu Fäulnis oder Schimmel kommen kann. Eine Faustregel ist: Die Erde sollte feucht sein, aber nicht nass.

Dann kannst du deinen Flaschengarten verschließen und an einen hellen Standort stellen, aber nicht direkt in die Sonne.

Fertig ist dein Flaschengarten: Nun kannst du beobachten, wie dein eigenes Ökosystem im Glas entsteht.

Pflegetipps für den Flaschengarten

Deine kleine grüne Oase braucht an sich nicht viel Pflege oder Zuwendung, das ist einer der großen Vorteile eines Flaschengartens. Das bedeutet aber nicht, dass du deinen Flaschengarten völlig ignorieren kannst. Es gibt einige Dinge, die du beachten solltest, um deinen Flaschengarten gesund und schön zu halten. Hier sind einige Pflegetipps für euren Flaschengarten:

  • Standort: Wähle einen hellen Platz für euren Flaschengarten aus, aber vermeide direkte Sonneneinstrahlung, die die Pflanzen verbrennen oder überhitzen könnte. Ein Fenster nach Osten oder Westen ist ideal. Achte auch darauf, dass der Flaschengarten nicht in der Nähe einer Heizung oder eines Ofens steht, da dies die Temperatur im Glas zu stark erhöhen könnte. Die optimale Temperatur für einen Flaschengarten liegt zwischen 15 und 25 °C.
  • Wasser: In der Regel brauchst du deinen Flaschengarten nicht zu gießen, da er sein eigenes Wasser recycelt (Kreislaufsystem innerhalb der Flasche). Du solltest aber regelmäßig die Kondensation an der Glaswand beobachten, um zu sehen, ob das Ökosystem zu feucht oder zu trocken ist. Wenn das ganze Glas beschlagen ist oder sogar tropft, solltest du den Flaschengarten für 24 Stunden lüften, indem du den Deckel oder Korken abnimmst und das überschüssige Wasser mit einem Tuch abwischt. Wenn das Glas hingegen kaum Kondensation zeigt, solltest du etwas Wasser hinzufügen.
  • Schimmel: Wenn du Schimmel in deinem Flaschengarten entdeckst, solltest du ihn so schnell wie möglich entfernen. Schimmel kann durch zu viel Feuchtigkeit oder auch organische Reste im Substrat entstehen und deine Pflanzen im Flaschengarten schädigen. Du kannst den Schimmel mit einem Wattestäbchen oder einer Pinzette vorsichtig entfernen. Wenn der Schimmelbefall allerdings sehr stark ist oder immer wieder kommt, solltest du den Flaschengarten neu bepflanzen.
  • Belüften: Obwohl ein Flaschengarten ein geschlossenes System ist, kann es manchmal nötig sein, ihn zu belüften. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Luft im Glas zu stickig wird oder wenn sich kleine Fliegen oder Pilze bilden. Dann kannst du den Flaschengarten belüften, indem du den Deckel oder Korken für einige Stunden abnimmst und frische Luft hinein lässt. Achte aber darauf, dass du den Flaschengarten nicht zu lange offen lässt, da dies das Ökosystem durcheinanderbringen könnte.
  • Verfärbte oder verwelkte Pflanzen und Moos: Wenn eine Pflanze in deinem Flaschengarten ihre Farbe verliert oder welk wird, kann dies verschiedene Ursachen haben. Zum Beispiel kann es sein, dass die Pflanze zu viel oder zu wenig Licht bekommt, zu viel oder zu wenig Wasser hat oder von Schädlingen befallen ist. Du solltest versuchen, die Ursache zu finden und zu beheben, indem du zum Beispiel den Standort änderst, Wasser hinzufügst oder entfernst. Wenn die Pflanze nicht mehr zu retten ist, solltest du sie aus dem Flaschengarten entfernen, um die anderen Pflanzen nicht zu gefährden.

Die Pflanzenauswahl beim Anlegen eines Flaschengartens

Folgende Pflanzen eignen sich gut, um einen Flaschengarten anzulegen:

Orchideen: Diese exotischen Blütenpflanzen sind sehr beliebt für Flaschengärten, da sie eine hohe Luftfeuchtigkeit und indirektes Licht mögen. Es gibt viele Arten von Mini-Orchideen, die in einem Glas gut gedeihen können, zum Beispiel Aerangis citrata oder auch Aerangis luteoalba ‚rhodosticta‘.

Farne: Diese schattenliebenden Pflanzen sind ideal für Flaschengärten, da sie wenig Pflege brauchen und eine üppige grüne Atmosphäre schaffen. Es gibt viele Arten von Farnen, die in einem Glas wachsen können, zum Beispiel der Hasenpfotenfarn, Nestfarn oder der Hirschzungenfarn.

Moose: Diese bodendeckenden Pflanzen sind sehr anpassungsfähig und benötigen nur wenig Wasser und Licht. Sie eignen sich gut für Flaschengärten, da sie das Substrat bedecken und eine natürliche, saftig grüne Optik verleihen. Es gibt viele Arten von Moosen, die in einem Glas wachsen können, zum Beispiel Kugelmoos, Sternmoos oder Lebermoos.

Bromelien: Diese tropischen Pflanzen sind sehr attraktiv für Flaschengärten, da sie bunte Blätter und Blüten haben. Sie benötigen nur wenig Erde und speichern Wasser in ihren Blattrosetten. Es gibt viele Arten von Bromelien, die in einem Glas wachsen können, zum Beispiel Erdbromelie, Ananasbromelie oder auch Tillandsien.

Sukkulenten und Kakteen: Diese Wüsten bewohnenden Pflanzen sind sehr pflegeleicht und benötigen nur wenig Wasser und viel Licht. Sie eignen sich gut für Flaschengärten, wenn man ein trockenes und sonniges Klima schaffen möchte. Es gibt viele Arten von Sukkulenten und Kakteen, die in einem Glas wachsen können, zum Beispiel Grusonia moelleri oder Haworthia.


Fazit: Ein Flaschengarten anzulegen, ist ein achtsames und dankbares Hobby. Es nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, sieht aber wunderschön aus. Es ist eine tolle Beschäftigung für Erwachsene wie auch Kinder, oder natürlich zusammen.


Was ist ein Flaschengarten?

Ein Flaschengarten ist ein in sich geschlossenes Ökosystem, das dank eines natürlichen Kreislaufs stabil bleibt und daher kaum Pflege benötigt. Er ist daher besonders gut für Pflanzen-Anfänger oder auch Kinder geeignet. In solch einem geschlossenen System verdunstet Wasser, schlägt sich dann am Glas nieder und kann so von den Pflanzen wieder aufgenommen werden. Diese filtern außerdem durch Photosynthese – das Umwandeln der Lichtenergie der Sonne in chemische Energie – das Kohlendioxid, das sie nachts ausgestoßen haben, wieder aus der Luft und geben frischen Sauerstoff ab.

Woher stammt die Idee des Flaschengartens?

Die Idee des Flaschengartens oder einer so genannten „Hermetosphäre“ (aus dem lateinischen „hermetice“ = verschlossen und dem griechischen „sphaira“ = Hülle) ist schon relativ alt, denn schon vor mehr als 100 Jahren wurden die ersten Flaschengärten von einem englischen Arzt angelegt. Wichtig bei so einem „Mini-Gewächshaus“ ist die Wahl des richtigen Standortes, guter Materialien und passender Pflanzen.

Welche Pflanzen eignen sich für einen Flaschengarten?

Es gibt viele Pflanzen, die sich für einen Flaschengarten eignen, je nachdem, welche Bedingungen und welches Aussehen man bevorzugt. Geeigneten Pflanzen für einen Flaschengarten sind z.B.: Farne, Orchideen, Moose, Bromelien, Sukkulenten, Kakteen. Mehr darüber erfährst du ganz unten in diesem Beitrag.

Was sind die Vorteile eines Flaschengartens?

Ein Flaschengarten hat viele Vorteile, die ihn zu einem idealen, aber vor allem natürlichen Wohnaccessoire machen. Hier sind einige davon: Er ist aus natürlichen Materialien gefertigt und enthält keine schädlichen Stoffe wie Plastik oder Metall. Er ist zwar klein, aber auch er sorgt für eine bessere Luftqualität in deiner Wohnung, da er Sauerstoff produziert und Schadstoffe filtert. Zudem ist ein Flaschengarten sehr pflegeleicht und muss nur sehr selten gegossen oder gedüngt werden. Und nicht zuletzt: Er ist dekorativ und verleiht deinem Zuhause einen Hauch von Natur.

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