Obst, Gemüse oder was sonst das Herz begehrt in Profi-Qualität selber trocknen – Dies gelingt sowohl mt einem Dörrgerät oder Dörrofen oder vereinfacht und mit längerer Trocknungdauer auch im Backofen oder ganz wie früher an der Luft.
Frische Lebensmittel wie Früchte, Obst, aber auch Kräuter, Pilze und nicht zuletzt Fleisch oder Fisch lassen sich auch zu Hause selbst dörren. So wird deren Haltbarkeit auf natürliche Weise verlängert. Der Vorteil dabei: Im Gegensatz zu gekauften, gedörrten Lebensmitteln wie z. B. Trockenfrüchten ist selbst Gedörrtes nicht nach gezuckert und auch nicht nachbehandelt mit Konservierungsstoffen.
Gerade wer viel aus dem eigenen Garten erntet und nicht weiß, wohin mit den ganzen Erzeugnissen, kann mit dem Dörren die Haltbarkeit seine Ernte verlängern und die diese dann auch noch im Winter genießen. Lebensmittel bleiben natürlich länger haltbar durch den Feuchtigkeitsentzug und sogar ein Großteil der Vitamine bleibt bei schonenden Dörrverfahren erhalten.
Wir zeigen wie es geht: Ganz einfach im Backofen, wie unsere Vorfahren an der Luft, oder in einem sogenannten Dörrofen bzw. Dörrautomat.
Die Vor- und Nachteile beim selber Dörren + Trocknen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man zu Hause selber dörren kann. Der NDR hat in der hauseigenen Sendung „Markt“ das Thema „Obst, Gemüse, Fleisch und sogar Pilze“ selber trocknen einmal zum Thema gemacht. Dabei wurden verschiedene Arten der Trocknung getestet: Die Lufttrocknung, die Trocknung in der Mikrowelle, im Backofen und in einem Dörrgerät. Das Ergebnis war eindeutig. Mikrowelle funktioniert gar nicht, Lufttrocknen dauert sehr lange und bedarf geeigneter Räumlichkeiten die trocken und warm sind, die Trocknung im Backofen funktioniert ganz gut, verbraucht aber viel Energie.
Ob nur ab und zu oder auch regelmäßig – Wer das Lieblingsobst, -Gemüse, selbstgeerntetes aus dem Garten oder andere Köstlichkeiten trocknen und damit haltbar machen möchte, der wird es wesentlich praktibler, einfacher und schneller haben, wenn er mit Hilfe eines Dörrgerätes trocknet. Dörrgerät ist aber nicht gleich Dörrgerät. Daher möchten wir nach langer und intensiver Recherche in diesem Beitrag nur solche Dörrgeräte vorstellen, die überwiegend aus lebensmittelechtem Edelstahl bestehen – vor Allem im Innenraum. Aber zunächst hier alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Trocknungsmethoden:
Methode 1 – Dörren im Backofen
Pro
- keine Anschaffungskosten für ein Extra Gerät
- sehr einfache Methode
- eignet sich sehr gut für Einsteiger, die zum ersten Mal selber etwas zu Hause dörren möchten (um es auszuprobieren)
- für das regelmäßige Dörren auf Grund der hohen Kosten eher nicht geeignet
Contra
- Energieverbrauch sehr hoch: Ein Backofen mit der Energieeffizienzklasse A verbraucht grob gerechnet im Durchschnitt 800 Watt pro Stunde (0,8 Kilowatt) bei normaler Leistung. Beim Dörren werden zwar niedrigere Temperaturen benötigt, jedoch ist der Raum im Backofen sehr groß und heizt ständig durch (Dörrautomaten stoppen und heizen nur dann, wenn die Temperatur gefallen ist nach). Außerdem sollte die Backofentür leicht geöffnet sein, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Kleine Rechnung: Bei 24 Stunden dörren im Backofen mit leicht geöffneter Tür: ca. 0,8Kw x 24h = 19,2KWh. Bei einem Strompreis von ca. 40 Cent pro Kilowattstunde sind das etwa 7,68€ pro Dörrvorgang. Bei älteren Backöfen und schlechterer Energieeffizienzklasse können auch Kosten von 10-15€ pro Dörrvorgang entstehen. Dies sollte in jedem Fall beachtet werden.
Und so geht es – Dörren im Backofen:
Wer das Dörren im Backofen ausprobieren möchte, sollte dafür am Besten die Umluftfunktion nutzen. Bei etwa 40-60°C kann gedörrt werden. Wie lange, das hängt ganz von dem jeweiligen Inhalt bzw. dessen Feuchtigkeit ab, und auch davon, ob sich nur ein Rost oder z.B. vier Roste mit Dörrgut im Backofen befinden. Die Backofentür sollte beim Dörren immer ganz leicht geöffnet sein, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Als Anhaltspunkte: Zwei volle Roste mit Pflaumen müssen etwa 16-24 Stunden im Backofen verbleiben, bis die durchgetrocknet sind. Anschließend sollten sie an der Luft noch einige Stunden nachtrocknen, bevor sie in geeignete Behälter gepackt werden.
Methode 2 – Dörren und Trocknen im Dörrautomat
Pro
- einfache Bedienung und Handhabung
- geeignetes Hilfmittel wenn man öfters im Jahr etwas Dörren bzw. Trocknen möchte
- verbraucht natürlich auch Strom, allerdings um einiges weniger als wenn ein Backofen als Dörrautomat genutzt wird
- sehr gute Dörrergebnisse
- vielseitig anwendbar:
Contra
- Anschaffungskosten
- Viele Geräte sind wahre Plastikschleudern, unbedingt auf einen plastikfreien Innenraum achten
- Lohnt sich nicht für sehr seltenen Gebrauch
Und so geht es – Dörren und Trocknen im Dörrautomat:
Wer öfter bestimmte Lebensmittel trocknen möchte, kann mit einen Dörrgerät Geld beim Energieverbauch sowie auch Zeit bei der Trocknung sparen. Die Umwandlung von allen möglichen frischen Lebensmitteln hin zu dennoch nährstoff- und vitaminreichem Trockengut ist so möglich. Die Früchte, Pilze oder das Gemüsen werden dazu einfach auf dem Rost des Gerätes platziert und bei Dörrgerät wird das passende Trocknungsprogramm ausgewählt. Als Ergebnis erhält man fertig konserviertes Dörrgut, das man lange lagern kann.
Methode 3 – Dörren an der Luft
Pro
- keine Anschaffungskosten für ein Extra Gerät
- ebenfalls sehr einfache (wie übrigens auch sehr alte) Methode
- keine Kosten für Strom/Energieverbrauch
- Hilfmittel sind vielleicht schon im Haushalt vorhanden (sind aber auch vergleichsweise sehr günstig im Gegensatz zu Dörrautomaten)
Contra
- Es dauert sehr lange (je nach Bedingungen Tage bis Wochen)
- Die Gefahr besteht, dass Dörrgut verschimmelt oder fault, wenn es nicht am richtigen Ort und unter den richtigen Bedingungen zum Trocknen gelagert wird
Und so geht es – Dörren an der Luft:
Zum Dörren an der Luft ganz ohne elektrische Energie benötigt es dennoch gewisser Hilfsmittel und vor Allem: Einem geeigneten Raum. Die Funktionsweise ist die gleiche, die schon unsere Vorfahren zum Konservieren genutzt haben: Feuchtigkeit bzw. Wasser wird dem Lebensmittel entzogen (bis zu einer Restfeuchte von ca. 10-20%), damit es dann länger haltbar ist, weil sich bei dieser geringeren Restfeuchte kein Schimmel und keine anderen Mikroorganismen mehr bilden.
Der Raum sollte täglich gut belüftbar sein und keine zu hohe Luftfeuchtigkeit haben (wir würden empfehlen, nicht bei einer Luftfeuchtigkeit von 45% oder mehr zu dörren bzw. zu trocknen, messbar z.B. mit einem Minihygrometer* ➚). Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kann sich schnell Schimmel bilden. Draußen dörren ist nicht so gut, da mit Sicherheit Insekten und andere Tierchen gefallen an dem Dörrgut finden werden. Am besten eignen sich Temperaturen von 22-30°C, im kalten Winter ist dörren an der Luft auch nicht so optimal. Direkte Sonneneinstrahlung auf das Dörrgut, z.B durch ein Fenster, sollte vermieden werden, es sei denn es besteht eine wirklich sehr gute Luftzirkulation. Trockene Dachböden könnten sich zum Beispiel eignen (Keller sind keine gute Idee), vorrausgesetzt das Dörrgut wird hier beim Belüften nicht mit Staub überzogen.
Als Hilfsmittel wird entweder eine Unterlage benötigt, auf der das Dörrgut in Ruhe vor sich hin trocknen kann. Oder aber eine Schnur, an der es aufgehangen werden kann und so gleich von allen Seite gut belüftet wird. Als Unterlagen eignen sich Gitter und Roste aus lebensmittelechtem Edelstahl oder abrer auch Fliegengitter oder Ähnliche leichte, durchlässige Stoffe die an einem Rahmen bespannt werden. Als Schnüre eignen sich Naturfäden und Lebensmittelschnüre.
Dörrautomaten im Fokus 2023 – profesionelle Helfer für eine gesündere und nachhaltigere Ernährung?
Unter den Dörrautomaten gibt mittlerweile eine sehr große Auswahl. Von klein und handlich bis zum Profi-Gerät ist alles dabei. Auch die Preise sind dabei sehr unterschiedlich. Ebenso wie die Qualität der Geräte und die verwendeteten Materialien. Es gibt zwar eine Reihe innovativer, hochwertiger Dörrautomaten, aber leider auch günstige Modelle die fast ausschließlich aus Plastik bestehen – und das sogar im Inneren, wo das Dörrgut getrocknet wird.
Gleichmäßige Trocknung und möglichst wenig Plastik am Gerät
Wir haben uns viele Geräte genauer angesehen und möchte hier jedoch nur diejenigen vorstellen, die mit möglichst wenig Plastik auskommen und ein gutes, gleichmäßiges Trocknungsergbnis auf allen Einschubebenen liefern. Als Material im Innenraum ist Edelstahl die erste Wahl.
Bei Edelstahl Dörrgeräten wurde bei der Entwicklung mitgedacht. So sind die Einlegeböden im Innenraum der Geräte, die als einziges Teil in direkten Kontakt mit den Lebensmitteln kommen, komplett aus Edelstahl. Das Außengehäuse dieser Dörrgeräte besteht i.d.R. aus Polypropylen (auch PP genannt). Der Kunststoff Polypropylen ist zum Großteilwiederverwendbar, verursacht keine gesundheitsschädliche Wirkung und ist außerdem grundsätzlich frei von Weichmachern (BPA). Zudem ist er hitzebeständig und äußerst stabil. Mehr Informationen zu PP gibt es unter anderem hier bei der Verbraucherzentrale ➚. Es ist der Kunststoff, der am meisten Verwendung bei elektrischen Küchengeräten findet.
Um auf die Frage aus der Überschrift zurückzukommen: Wer einen Dörrautomat häufiger nutzt, für den kann sich die Anschaffung im Bezug auf eine nachhaltigere Ernährung lohnen. Die nachfolgenden Modelle entsprechen den oben genannten Kriterien:
1. Edelstahl Dörrautomat mit 6 Einschüben – von ROMMELSBACHER
- Material: doppelwandiges Edelstahlgehäuse (sehr gute Isolation), Außengehäuse aus Edelstahl, Innengehäuse verzinkter Stahl, verbaute Kunststoffarten PP, PA, PC
- Keine Kunststoffe im Dörrofen
- Angenehm leise, nicht störend während im Betrieb
- Leistung: 600W
- Dörrfläche: insgesamt 0,6m²
- Bedienung: via Touchdisplay
- Funktionen: Temperatureinstellung von von 35°C bis 75°C, Zeitwahl von 30Min bis 24Std
- Maße und Gewicht: Länge 34cm, Breite 45,6cm, Höhe 31,5cm
- Anschlusskabellänge: 1,9 Meter
- Sicherheit: Überhitzungsschutz
- Das ist dabei: 6 Edelstahldörrgitter, 1 Dörrgitter und 1 Dörrunterlage aus BPA-freiem Kunststoff, Bedienungsanleitung
Über den Hersteller:
ROMMELSBACHER ist ein deutsches Familienunternehmen, das seit 1928 Elektrokleingeräte für Küche und Haushalt herstellt. Das Unternehmen wurde von Gustav Rommelsbacher in Dinkelsbühl gegründet und wird heute in vierter Generation von seinen Nachfahren geführt. Rommelsbacher bietet ein breites Sortiment an Produkten an, die von Kochplatten, Backöfen, Grills, Fritteusen, Dörrautomaten, Kaffeemühlen, Wasserkochern, Eierkochern bis hin zu Babykostwärmern reichen. Das Unternehmen legt großen Wert auf Qualität, Innovation, Design und Nachhaltigkeit. Alle Produkte werden in Deutschland entwickelt und produziert und entsprechen den höchsten Sicherheits- und Umweltstandards. Rommelsbacher ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern Europas und der Welt vertreten.
Ab ca. 200€ im Handel erhältlich.
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2. Komplett Edelstahl Dörrgerät SB6060 mit 400 Watt und 6 Einschüben – von STEINBORG
- Material: Edelstahlgehäuse, Außengehäuse aus Edelstahl, Innengehäuse Edelstahl, Griff Edelstahl
- Keine Kunststoffe im Dörrofen
- Leistung: 400W
- Dörrfläche: insgesamt ca. 0,5m²
- Bedienung: Digital, Touchdisplay oben auf dem Gerät
- Funktionen: Temperatureinstellung von von 30°C bis 90°C, Zeitwahl von 30Min bis 24Std
- Maße und Gewicht: Länge 35cm, Breite 42cm, Höhe 30,5cm, ca. 6,6Kg
- Anschlusskabellänge: 1,1 Meter
- Sicherheit: Überhitzungsschutz
- Das ist dabei: 6 Edelstahldörrgitter, Bedienungsanleitung
Über den Hersteller:
Steinborg ist eine Marke der Enstore GmBH aus Nufringen. Es ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf den Vertrieb von Küchenkleingeräten und Gadgets wie Sandwichmakern oder Eiswürfelmaschinen spezialisiert hat. Die Dörrautomaten von Steinbrog sind geeignet für die Herstellung von Trockenfrüchten, Kräutern, Gemüsechips, Fleisch, Fisch, Brot, Kuchen und vielem mehr.
Ab ca. 120€ im Handel erhältlich.
Gefunden bei > Amazon Gefunden bei > OTTO Gefunden bei > Ebay[Preise, Verfügbarkeit, Angebote, Versand & Lieferbedingungen beim jeweiligen Anbieter]
- Material: Edelstahl SUS304, Außengehäuse aus Edelstahl, Innengehäuse verzinkter Stahl
- Keine Kunststoffe im Dörrofen
- Leistung: 650W
- Dörrfläche: insgesamt ca. 0,7m²
- Bedienung: via Display an Frontseite
- Funktionen: Temperatureinstellung von von 35°C bis 75°C, bis 24Std Timer
- Maße und Gewicht: Länge 34cm, Breite 45cm, Höhe 31cm
- Anschlusskabellänge: ca. 1 Meter
- Sicherheit: Überhitzungsschutz
- Das ist dabei: 7 Edelstahldörrgitter, Anti-Haft Folie (BPA Frei), feinmaschige Einlegematte (BPA Frei), 1 Bedienungsanleitung
Über den Hersteller:
VITA5 ist ein niederländisches Unternehmen mit Sitz in Gronsveld.
Ab ca. 200€ im Handel erhältlich.
Gefunden bei > Amazon[Preise, Verfügbarkeit, Angebote, Versand & Lieferbedingungen beim jeweiligen Anbieter]
Trockenfrüchte, Obst und andere Köstlichkeiten selber machen statt kaufen – ohne Dörrautomat
Wer ein kleiner Gourmet ist und gerne getrocknetes Obst nascht oder lieber nährstoffreiche Gemüsechips auf der Couch knuspert anstatt sich die fett- und kohlenhydrathaltigen normalen Chips einzuverleiben, der kann seiner kulinarischen Kreativität auch ohne Dörrgerät freien Lauf lassen.
Das Schöne daran: Man kann so gut wie alles Dörren und Trocknen! Gerade auch viele tolle Lebensmittel, die man sonst nur sehr teuer und meist in kleinen Mengen im Supermarkt oder Bioladen kaufen kann. Wer schon mal 8 Euro für 100 Gramm getrocknete Bio-Mango bezahlt hat, weiß was gemeint ist.
Hier ein paar Anregungen und Inspirationen, die ganz ohne ein elektrisches Dörrgerät funktionieren:
Trockenständer für Obst, Kräuter und vieles mehr – aus massivem Buchenholz – made in Österreich
Gefunden bei > AmazonVon sogenannten Trockennetzen raten wir eher ab. Sie sind meist aus Nylon hergestellt, einem thermoplastischen Kunststoff, der letztlich auf Basis von Erdöl hergestellt wird und kaum recycelt wird. Zumal ist die Vorstellung, darin Lebensmittel zu trocknen, die direkt auf dem Nylon liegen, nicht sehr appetitanregend.
Welche Lebensmittel kann man dörren? Was kann in einen Dörrofen?
Hier einige Ideen, was man in einem Dörrofen alles trocknen kann: Obst (Apfelringe, Bananenchips, Weintrauben, Erdbeeren…), Gemüse (Tomaten, Paprika, Wirsing, Kartoffel(-chips)…), Kräuter und Gewürze aus dem eigenen Garten, Pilze, Fleisch (z. B. für Beef Jerky), Fisch.