Wenn es um Zero Waste in der Küche geht, liegt der Fokus oft auf dem Einkaufen – mit Stofftaschen und wiederverwendbaren Behältern, um Einwegplastik zu vermeiden. Dieser erste Schritt ist entscheidend, aber die Herausforderung endet dort leider nicht. In Deutschland gibt derzeit (Stand 2024) ca. 41 Millionen Haushalte, und die produzieren Müll. Laut Statistischem Bundesamt➚ haben wir im Jahr 2021 pro Kopf 483 Kilogramm produziert. Ist das vorstellbar? Das sind ca. 1,3 Kilogramm Müll jeden Tag.
Es gibt also allen Grund, dass jeder von uns ein paar kleine Schritte unternimmt, etwas weniger Müll zu produzieren, und dazu gehört auch, weniger Lebensmittel wegzuwerfen.
5 wirkliche einfache Zero Waste Food Tricks, die jeder umsetzen kann
Hier sind fünf Tricks, um die Küche nachhaltiger zu gestalten und weniger oder am besten keine Lebensmittel mehr wegzuwerfen:
[1] Kreativer Umgang mit Lebensmittelresten
Statt Lebensmittelreste wegzuwerfen, kannst du kreativ werden und sie in neuen Gerichten verwerten. Gemüsereste eignen sich hervorragend für Brühen, Suppen oder als Füllung für Omeletts. Überlegtes Planen der Mahlzeiten hilft dabei, Zutaten effizient zu nutzen und unnötigen Abfall zu vermeiden. Konkret:
- Altes Brot kannst du z.B. einweichen, um daraus (vegane) Frikadellen zu machen.
- Käse, Wurst oder auch veganer Fleischersatz, der schon länger im Kühlschrank liegt und vielleicht nicht mehr so schön aussieht, kann z.B. mit ins Rührei.
- Übrig gebliebene Kartoffeln, Nudeln, Reis lassen sich so gut wie in jedem danach gekochten Gericht einfügen.
- Aus Kaffeesatz kannst du ein Peeling für Hände oder Gesicht machen. Du kannst ihn auch Kompostieren und direkt in dein Beet geben.
- Werde kreativ und denke ein wenig vorausschauend. Es braucht nicht viel.
[2] Sinnvolle Vorratshaltung
Die Kunst der Vorratshaltung ist eine effektive Methode, um Lebensmittel länger frisch zu halten und Verpackungsmüll zu reduzieren. Schon unsere Großeltern haben Vorrat gehalten. Sie hatten gar keine andere Möglichkeit, den nicht alles war damals zu jeder Zeit verfügbar. Einmachen, Einkochen und Einfrieren ermöglichen nicht nur die Konservierung von saisonalen Produkten, sondern auch die Möglichkeit, jederzeit auf gesunde und selbstgemachte Zutaten zurückzugreifen.
[3] Kompostieren in der eigenen Küche
Mit einem Küchenkompostierer kann man Küchenabfälle wie Gemüseschalen, Kaffeesatz und Eierschalen in nährstoffreichen Dünger umwandeln. Dies schließt den Kreislauf der organischen Materialien und unterstützt die Umweltfreundlichkeit der Küchenpraktiken.
Du kannst das auch machen, wenn du keinen Garten hast. Den Dünger kannst du z.B. verwenden, um Kräuter oder kompakte, kleine Gemüsesorten wie Chillies oder Minipaprika auf der Fensterbank zu halten.
[4] Umweltfreundliche Kaffeemaschine
Die Wahl einer Kaffeemaschine, bei der kein oder nur minimaler Müll entsteht, trägt zur Reduzierung von Einwegkapseln und Verpackungen bei. Zero Waste Möglichkeiten für Kaffee gibt es viele:
- Du kannst dir zum Beispiel intensiven, leckeren Kaffee in Null-Komma-Nix mit einer French Press machen.
- Oder aber kannst du eine Methode verwenden, bei der du sogar auf Kaffeefilter komplett verzichten kannst.
- Du hast eine Kapsel-Kaffeemaschine und willst nicht darauf verzichten? Auch hier gibt es mittlerweile umweltfreundliche Kaffeekapseln für viele Modelle. Probier es doch einfach mal aus.
[5] Plastikvermeidung in Deiner Küche
Ein bewusster Verzicht auf Plastik ist ein bedeutender Schritt hin zu einer Zero Waste Küche. Die Verwendung von wiederverwendbaren Behältern aus Glas oder Edelstahl, das bewusste Auswählen von Produkten mit minimaler oder gar keiner Verpackung und das Hinterfragen des eigenen Konsumverhaltens sind entscheidende Aspekte. Dies fördert nicht nur einen umweltfreundlichen Lebensstil, sondern trägt auch zur Reduzierung des Plastikmülls bei.
- Verzichte, wo es nur geht auf verpackte Lebensmittel, wenn du diese im Supermarkt kaufst. Karton ist zwar besser als Plastik, aber auch für die Produktion von Kartonverpackungen werden Ressourcen gebraucht
- Kaufen bei Neuanschaffungen von elektrischen Geräten für deine Küche solche, die aus möglichst wenig Kunststoff bestehen. Schaue nach Alternativen, die dafür mehr aus Edelstahl, Glas oder Keramik bestehen. Diese Materialien lassen sich im Gegensatz zu Plastik viel besser recyceln, wenn sie einmal entsorgt werden.
Fazit: Das sind fünf Tricks in den Küche, die man wirklich einfach integrieren kann. Ein nachhaltiger und bewusster Umgang mit den Ressourcen ist KEIN Verzicht, sondern eine Bereicherung für unsere Küchen und unserem Lebensalltag.