Backpapier ist unverzichtbar in den meisten Küchen. Es verhindert, dass deine Kreationen an dem Backblech kleben bleiben und erleichtert die Reinigung. Aber warum ist das eigentlich so? Wieso bleiben Speisen, Kekse und Kuchen nicht am Backpapier haften?
Beschichtungen bei Backpapier: was fast niemand weiß
Herkömmliches Backpapier für den Einmal-Gebrauch, das im Supermarkt, im Drogeriemarkt oder im Discounter gekauft werden kann, besteht aus zwei Komponenten: Pergamentpapier und einer Beschichtung, die in der Regel aus einer dünnen Schicht aus Silikon besteht. Diese Beschichtung verleiht dem Backpapier seine Antihaft-Eigenschaften, wodurch verhindert wird, dass Lebensmittel während des Backens daran haften bleiben. Silikon, das speziell für den Kontakt mit Lebensmittel zugelassen ist, ist hitzebeständig und sorgt dafür, dass das Backpapier eine gleichmäßige Antihaftwirkung aufweist. Richtig angewendet (Temperaturvorgaben auf der Verpackung beachten und nicht verwenden, wenn es brüchig ist) lösen sich hiervon keine Stoffe, die in Lebensmittel übergehen.
Leider ist lebensmittelechtes Silikon nicht die einzige Substanz, die zum Einsatz kommt:
- Schon mal was von Quilon gehört? Quilon ist eine chemische Zusammensetzung aus Chromsalzen und Fettsäuren und darf nur max. eine halbe Stunde bei 200 °C in den Backofen. Besonders gekennzeichnet werden muss Backpapier aus Quilon nach EU-Regeln allerdings nicht. Wer es also zu lange oder bei zu großer Hitze – sozusagen „unsachgemäß“ – verwendet, riskiert, dass sich giftige Stoffe bilden, die dann in Lebensmittel übergehen.
- Bleichmittel bei weißem Backpapier: Backpapiere, die zusätzlich gebleicht sind, können unter Umständen Rückstände dieser Bleichmittel enthalten. Auch bei diesen besteht die Gefahr, dass sie beim Backvorgang in Lebensmittel übergehen können.
Soviel zu den gesundheitlichen Aspekten. Aus umwelttechnischer Sicht sind beide Beschichtungen problematisch. Denn Backpapier mit Beschichtung ist ein Einmal-Wegwerfprodukt, das in der grauen Tonne entsorgt und schließlich verbrannt wird.
Was sind sinnvolle Alternativen? Backpapier ohne Beschichtung
Gleich vorab: Solche Backpapiere findet man nur selten. Sie sind aus ungebleichtem Papier hergestellt und verzichten gänzlich auf zusätzliche Beschichtungen. Oft sind sie sogar kompostierbar und häufig aus nachhaltig gewonnenen Rohstoffen produziert sowie z.B. FSC- oder PEFC-zertifiziert. Nachfolgend stellen wir zwei Hersteller von Backpapier ohne Beschichtung und deren Eigenschaften vor:
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[1] Backpapier ohne Beschichtung: Compostella 1 für 4* ➚
Beschichtung | Eigenschaften
- vollständig OHNE Beschichtung
- wird in Deutschland hergestellt
- 100 % kompostierbar, auch im eigenen Gartenkompost
- Silikonfrei, Quilonfrei, Plastikfrei
- Bundespreis Ecodesign 2018 ausgezeichnet
Ab ca. 4 € erhältlich.
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[2] Backpapier mit geprüfter Silikon-Beschichtung: IF YOU CARE Backpapier Zuschnitte* ➚
Beschichtung | Eigenschaften
- ungebleicht und chlorfrei
- wird in Europa hergestellt
- FSC-zertifiziertes Papier
- TÜV Austria zertifiziert
- Industriell kompostierbar
- backofen- sowie mikrowellengeeignet bis 220 °C
- plastikfreie Kartonverpackung
Ab ca. 3-4 € erhältlich.
Gefunden bei > Amazon Gefunden bei > Greenist Gefunden bei > OTTO Gefunden bei > AvocadoStore[Preise, Verfügbarkeit, Angebote, Versand & Lieferbedingungen beim jeweiligen Anbieter]
Was ist mit Dauerbackmatten? Sind sie eine nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen Backpapier?
Dauerbackmatten aus Silikon können eine sinnvolle sowie nachhaltigere Wahl sein, wenn man viel backt und eine solche Backmatte wählt, die ohne PFAS oder PFOA Beschichtung hergestellt wurde. Mehr dazu hier: Backmatten ohne Schadstoffe – darauf sollte man achten.
Welche Möglichkeiten gibt es sonst zum schadstofffreien, nachhaltigen Backen?
Fürs umweltfreundliche, plastikfreie Backen gibt es Alternativen. Welche das sind, haben wir hier in unserem Artikel Alternativen für Backpapier – 8 nachhaltigere Möglichkeiten für jede Küche vorgestellt.
